Verwaltungsreform ...
Text: Monika Gabriel: GÖD-Vorsitzender-Stellvertreterin und Bereichsleiterin der GÖD-Frauen
Ein „Reizvokabel“ für viele öffentlich Bedienstete und GewerkschaftsfunktionärInnen, da das Wort fast immer einen Personalabbau beinhaltet. Ich habe kaum etwas gegen Reformen, wenn diese eine ehrliche und ernsthafte Aufgabenkritik und sachgerechte Aufgabenverteilung mit Qualitätsmerkmalen beeinhalten würden. Außerdem hat der Öffentliche Dienst schon sehr viele „interne Verwaltungsreformen“ durchgeführt, wie z. B. die Einführung des Elektronischen Aktes (ELAK), die Möglichkeit, Steuerbelange elektronisch zu erledigen, die Einführung von SAP-PM und SAPHV u. v. a.m. Möglicherweise gehören auch die Aufgaben zwischen Bund, Ländern und Kommunen „neu überdacht“. Dies wäre eine wirklich zukunftsorientierte und möglicherweise effizienzsteigernde Aufgabe für alle gewählten PolitikerInnen. Jede Regierung lässt die Bürgerinnen und Bürger glauben, dass durch eine Verwaltungsreform „alles besser“ wird. Selten bis nie wird dazugesagt, dass die Bundes- und Landesverwaltungen (= Menschen, die ein Dienstverhältnis beim Öffentlichen Dienst eingegangen sind!) nur jene Gesetze vollziehen, die die PolitikerInnen in Auftrag geben und beschließen. Darüber hinaus werden aus meiner Sicht die politisch beschlossenen Verwaltungsreformen seit 1995 von jeder Regierung „vorangetrieben“, oft ohne zu bedenken, dass jede Form einer „Reform“ ein gewisses Maß an steter Entwicklung bzw. Weiterentwicklung benötigt und darstellt. Zahlen – Daten – Fakten Gesamtbeschäftigte im Öffentlichen Dienst Bund, Länder und Gemeinden: 342.399 (laut Personalbericht des Bundes, Stand: 2014 – BKA).
Im Verwaltungsdienst (Bund und Länder) beträgt der Frauenanteil 53,1 Prozent. 10,7 Prozent der Gesamtbeschäftigten in Österreich sind im Öffentlichen Dienst beschäftigt. Laut OECD liegt der Durchschnitt der Beschäftigtenzahl bei 15,5 (!) Prozent. Nordische Länder, die gerne zum Vergleich herangezogen werden, haben einen wesentlich höheren Anteil der Erwerbstätigen im Öffentlichen Dienst trotz niedriger Gesamtbevölkerung, z. B. Norwegen: 5.063.709 Einwohner, davon 30,5 Prozent im Öffentlichen Dienst!
Erschienen im GÖD-Magazin 6/15