IHS-Studie: Digitalisierung im Öffentlichen Dienst Österreichs
DER MENSCH IM MITTELPUNKT
Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den Öffentlichen Dienst in Österreich aus? Die unter der Leitung von Mag.a Dr.in Karin Schönpflug erstellte Studie beleuchtet die zentralen Fragen rund um Personal, Aus- und Weiterbildung, Datenschutz und Infrastruktur. Besonders spannend: Die Herausforderungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz stehen dabei im Fokus. Mit Daten von Eurostat, der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments sowie Experteninterviews eröffnet die Studie neue Perspektiven auf die Digitalisierung des öffentlichen Sektors.
Österreich liegt im europäischen Vergleich im oberen Mittelfeld. Die Studie hebt hervor, dass die Digitalisierung eine wichtige Rolle bei der Bewältigung drohender Personalengpässe spielen kann und den Wissenstransfer sowie die Effizienz der Verwaltung verbessert, indem automatisierte Prozesse und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz Routineaufgaben übernehmen, wodurch Fachkräfte effizienter eingesetzt werden können. Gleichzeitig muss jedoch der steigende Bedarf an qualifiziertem IT-Personal durch gezielte Rekrutierung und Weiterbildung gedeckt werden. Dabei gibt es jedoch bedeutende Herausforderungen, wie den „Digital Skill Gap“, Datenschutzbedenken und die Notwendigkeit einer langfristigen digitalen Strategie. Österreich ist im europäischen Vergleich gut positioniert, muss jedoch weiterhin in die digitale Infrastruktur, die Ausbildung und die rechtlichen Rahmenbedingungen investieren.
Zukunftsperspektiven: Um diese Herausforderungen zu bewältigen, zielt die „digitale Kompetenzoffensive“ darauf ab, Österreich zu einem Vorreiter hinsichtlich Digitalisierung in Europa zu machen. Bis 2030 soll der Anteil der Bevölkerung mit digitalen Grundfähigkeiten auf 80 % steigen. Zudem wird die Integration von Künstlicher Intelligenz vorangetrieben, insbesondere durch Projekte wie den „KI-Marktplatz“ und digitale Verwaltungsinnovationen wie den elektronischen Führerschein und digitalen Akt.
Die Studie betont die Bedeutung einer starken digitalen Infrastruktur und langfristiger Strategien, um Österreichs Verwaltung fit für die digitale Zukunft zu machen. Gleichzeitig bleibt die Förderung von Transparenz und Datenschutz ein zentrales Anliegen, um das Vertrauen der Bürger:innen in die Digitalisierung zu stärken.
Herausforderungen im Öffentlichen Dienst:
- Unzureichende digitale Schulung der Mitarbeitenden (Digital Skill Gap).
- Mangel an langfristigen digitalen Strategien und finanziellen Ressourcen.
- Bevölkerungsvorbehalte gegenüber digitalen Angeboten und Datenschutzbedenken.
- Ethische und rechtliche Herausforderungen bei der Nutzung von KI und der Verarbeitung persönlicher Daten.
Künstliche Intelligenz und digitale Verwaltung:
- Projekte wie der „KI-Marktplatz“ und der elektronische Führerschein treiben die Integration von KI voran.
- Beispiele für digitale Verwaltungsservices, wie Chatbots und das „Digitale Amt“. Österreich setzt auf digitale Innovationen wie den elektronischen Akt (ELAK) und Gesundheitsakte (ELGA).
Zukunftsperspektiven und Empfehlungen:
- Förderung von Transparenz und Datenschutz, um Vertrauen in die digitale Verwaltung zu stärken.
- Investitionen in digitale Infrastruktur und flexible Arbeitsmodelle sind entscheidend für die Zukunft.
- Einführung einer KI-Servicestelle und Kennzeichnungspflicht für KI-Systeme.
- Förderung von „Future Skills“ im Öffentlichen Dienst.