Monika Gabriel zum Internationalen Frauentag: Es gibt noch viel zu tun!
Gesellschaftliche Balance und Chancengleichheit sind weiterhin die Herausforderungen von Heute und Morgen
In den vergangenen 103 Jahren ist im Bereich der Frauenpolitik sehr viel passiert, aber es gibt noch einiges zu tun, bis Frauen und Männer in allen Lebensbereichen eine gelebte Gleichberechtigung erleben können. Hier wird noch sehr viel an Überzeugungsarbeit gleistet werden müssen, damit weitere Verbesserungen umgesetzt werden können. Eine Studie der Arbeiterkammer aus dem Februar 2014 zeigte auf, dass Frauen mittlerweile besser ausgebildet sind als Männer, aber trotzdem viel häufiger unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten und zuweilen ein geringeres Einkommen haben. Die erst kürzlich veröffentlichten Daten der Statistik Austria brachten zum Vorschein, dass die steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen auf einen starken Anstieg der Teilzeitjobs zurückzuführen ist. Die Teilzeitquote stieg von 35,3 Prozent 2002 auf aktuell 44,9 Prozent. Dieser hohe Prozentsatz der Frauen in Teilzeit lässt die Befürchtung aufkeimen, dass erwerbstätige Frauen möglicherweise nicht ganz freiwillig in Teilzeit beschäftigt sind, sondern in diese ‚gedrängt‘ werden. Teilzeit bedeutet immer geringeres Erwerbseinkommen = verminderte Pension! Dennoch soll jede Frau selbst über das Ausmaß ihrer Beschäftigung entscheiden können, denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf kein Schlagwort bleiben und nicht zu Lasten der Frau gehen. Die chancengleiche Teilhabe von Frauen und Männer in Familien-, Privat- und Erwerbsleben sollte auch von Männern stärker angestrebt werden, um hier ein Neudenken bzw. Umdenken in der Gesellschaft zu erreichen. Erst dann wird es zu einem wirklich gemeinsamen und partnerschaftlichen Miteinander von Mann und Frau im Erwerbsleben aber auch im Bereich der Familien und Partnerschaften kommen.
Unter dem Motto „Frauen wollen Brot und Rosen“ stand für die ÖGB Frauen der heurige 103. Internationale Frauentag. „Brot“ steht für ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben der Frauen mit einem Arbeitsplatz die ihrer Qualifikation entspricht und einem gerechten Einkommen zum Auskommen. „Rosen“ stehen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stellen ein kleines Dankeschön an unsere erwerbstätigen Frauen dar. An der relativ großflächig angelegten Brot und Rosenaktion der ÖGB-Frauen beteiligten sich auch die GÖD-Frauen. Im Wiener Bereich wurde in fast allen Zentralleitungen (Ministerien) Rosen an unsere Kolleginnen von PersonalvertreterInnen oder/und GewerkschaftsfunktionärInnen verteilt. Auch in den anderen Bundesländern gab es dementsprechende Brot und Rosenaktionen.