Wiener PflichtschullehrerInnen unterstützen die Initiative der Deutschförderung von BM Dr. Heinz Faßmann
Wien (OTS) - Der Vorsitzende der Interessensvertretung der über 14.000 Wiener PflichtschullehrerInnen und GÖD-Vorstandsmitglied Stephan Maresch unterstützt nach Kenntnis der bis jetzt bekannten Fakten die vorliegende Initiative von Bundesminister Dr. Heinz Faßmann. Er kritisiert gleichzeitig, dass Wiens Pflichtschulen seit Jahren mit praxisfernen, ausschließlich ideologisch geprägten Reformen konfrontiert sind. Die Arbeitsbelastung ist bereits über das Machbare gestiegen. Ein unglaublicher LehrerInnenmangel, der sich in den kommenden Jahren noch massiv verstärken wird, ist unter anderem die Konsequenz aus dieser in den letzten 10 Jahren verfehlten Bildungspolitik in Bund und Land. Mittlerweile müssen über 1600 nicht ausgebildete PädagogInnen die Wiener Schulen in der täglichen Arbeit unterstützen, damit der Regelunterricht aufrecht erhalten werden kann. Diese Tendenz ist auf Grund vorliegender Schülerentwicklungszahlen und der Auswirkungen der Bildungsreformen weiter steigend. Das Land Wien kommt in vielen Bereichen seiner Verantwortung gegenüber den Schulen nicht nach. Supportpersonal und administratives Personal werden den Landesschulen seit langem vorenthalten, was in weiterer Konsequenz zu immer mehr Problemen führt.
Auffallend viele AO SchülerInnen, die dem Unterricht nicht folgen können, mehrheitlich Kinder mit nichtdeutscher Umgangssprache, zahlreiche Kinder mit sozial emotionalen Bedürfnissen und viele soziale und gesellschaftlichen Probleme stellen Wiens Bildungseinrichtungen tagtäglich vor enorme Herausforderungen. „Ohne den herausragenden Einsatz der PflichtschulpädagogInnen und DirektorInnen vor Ort wäre das System Schule im Ballungsraum so nicht mehr aufrecht zu erhalten“, so Maresch.
Die viel gestellte Frage nach der Lösung kann kaum mehr beantwortet werden. Zu fortgeschritten ist die Vielzahl der in den letzten Jahre angehäuften Probleme. Je nach Ausgangssituation braucht jede Schule mittlerweile unterschiedliche, individuell auf den Standort zugeschnittene Lösungen. Ein normaler Schulbetrieb, wie man ihn von früher kennt, ist nur mehr die Ausnahme. Aus diesem Grund hofft die große Mehrheit der Wiener PflichtschullehrerInnen, dass der faktenbasierte Zugang mit Hausverstand des neuen Bundesministers neue Wege eröffnet. „Seine Ansätze sind eine Chance. Es wird jedoch vor allem daran liegen, wie die regionalen Schulbehörden und die Wiener Landesregierung diese neuen sinnvollen Vorgaben unterstützen und eine Implementierung in das System ideologisch zulassen“, so Maresch weiter. Die Interessensvertretung wird im Sinne der KollegInnen ein Auge darauf haben, dass die vom Ministerium vorgesehenen Ressourcen auch tatsächlich in den einzelnen Schulstandorten landen.
„Sowohl der Bund als auch das Land Wien sind gefordert, sich der enormen Aufgaben an Wiener Pflichtschulen zu besinnen. Die Wiener Landesregierung hat als Dienstgeber gegenüber seinen PflichtschullehrerInnen und DirektorInnen eine Fürsorgepflicht. Weiters müssen sie im Sinne der Zukunft unserer Stadt alles dafür tun, dass die Kinder auch die besten Fördermöglichkeiten bekommen“, stellt Vorsitzender Maresch abschließend fest.
Rückfragen & Kontakt:
Stephan Maresch
Vorsitzender der Personalvertretung der Wiener LandeslehrerInnen
GÖD-Vorstandsmitglied
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