Ideale Frauen, ideale Männer
Text: Monika Gabriel: GÖD-Vorsitzender-Stellvertreterin und Bereichsleiterin der GÖD-Frauen
Wie soll die perfekte Partnerin, der perfekte Partner sein? Eine GfK-Studie brachte interessante Erkenntnisse zutage: So zeigte sich, dass das männliche Verlangen nach der „Rundum-Superfrau“ wieder etwas gesunken ist. Gleichzeitig hat sich das Profil idealer Eigenschaften einer Frau wieder mehr auf traditionelle weibliche Eigenschaften verlagert – allerdings mehr, als Frauen selbst diesem Bild entsprechen wollen. Treue ist beiden Geschlechtern wichtig: 74 Prozent der Männer erwarten sie von einer idealen Frau. Auch für 78 Prozent der Frauen ist der ideale Mann treu, Beziehungsfähigkeit steht ebenso hoch im Kurs. Stärke ist eine Eigenschaft von Männern, die heute wieder sehr gefragt ist. 41 Prozent der Herren (2004: 34 Prozent) und 52 Prozent der Damen (2004: 34 Prozent) betrachten den idealen Mann als stark. Die Studie ergab weiters, dass Männer immer noch weniger Ansprüche an sich selbst als die Frauen stellen und sich gegen emotionale Kompetenzen sträuben. Möglichenfalls ist hier der Weg das Ziel zum ebenbürtigen Miteinander. Ein steiniger Weg, der auch immer wieder zur Desillusionierung der unterschiedlichen Wünsche führt. Manchmal schlägt das Pendel in eine traditionellere Richtung, dennoch bin ich überzeugt, dass gelebte Genderkompetenz realisierbar ist. Auch wenn wir unsere „Kopfbilder“ von Gleichberechtigung in Partnerschaft und im Beruf – die auch Anstrengung abverlangt – scheinbar noch nicht ganz verinnerlicht haben. Trotzdem lohnt es sich, diesen Weg weiterzugehen, damit Partnerschaftlichkeit in allen Lebensbereichen zum automatischen Kopfbild wird – und zur selbstverständlichen, gelebten Realität.
Erschienen im GÖD-Magazin 5/14.